Stadtgeschichte 1880 – 1980
Zwischen 1880 und 1980 erlebte Cottbus eine dynamische Entwicklung, geprägt von wirtschaftlichem Wachstum, städtischer Modernisierung und gesellschaftlichem Wandel. Die Industrialisierung stärkte die Textil- und Maschinenbauindustrie, während die wachsende Infrastruktur – von der Straßenbahn bis zur Berliner Chaussee – das Stadtbild veränderte. Auch kulturelle und soziale Einrichtungen wurden erweitert, während politische Umbrüche und Kriege die Stadt herausforderten. Nach 1945 prägten der Wiederaufbau und sozialistische Stadtplanung das Gesicht von Cottbus, während wirtschaftliche und kulturelle Initiativen den Weg in die Zukunft ebneten. Diese Zeitspanne markiert eine entscheidende Phase in der Geschichte der Stadt, in der Tradition und Fortschritt aufeinandertrafen.
1880
- Für die Anlage der Bahnhofstraße werden 877 m² des Gartens der Post an die Stadt gegen folgende Bedingungen abgegeben:
1. Die Post erhält 112 m² vor dem Postgebäude.
2. Der Viehmarkt wird vom Berliner Platz verlegt. Erstmalig am 18.09. findet dieser auf dem Schillerplatz statt, hier wird er bis 1904 abgehalten. Der Berliner Platz wird befestigt und mit Bäumen versehen und vor dem Postgrundstück wird Kopfsteinpflaster verlegt. - Unter der Leitung des Cottbuser Baurates Schneider werden durch eine Magistratskommission bis 1884 bereits Verhandlungen mit einer „Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Metall- und Stahlindustrieller“ über den Bau einer Straßenbahn geführt. Diese verlaufen jedoch ergebnislos und erst 1903 konnten die erste Straßenbahn durch die Stadt fahren.
- In der Tuchindustrie der Niederlausitz werden ca. 11.000 Tonnen Wolle verarbeitet, davon benötigen die Cottbuser Tuchmacher ca. 1.600 Tonnen, während in Forst 5.400 Tonnen, in Peitz 400 Tonnen, in Finsterwalde 500 Tonnen, in Spremberg 1.350 Tonnen und in Guben 650 Tonnen verarbeitet werden.
- Die beiden Unternehmer Grovermann und Hoppe begründen in der späteren Ewald-Haase-Straße eine Kammgarnfabrik.
- Christoph Hasselbach und Adolf Westerkamp führen ihre bisher getrennten Unternehmen zusammen und vereinen nun Vollwäscherei, Färberei, Spinnerei. Zwirnerei,. Weberei, Walke und Appretur unter dem Firmennamen „Hasselbach & Westerkamp“.
- Zunächst begründete Ludwig Polscher seine Tuchfabrik mit zwei Standorten in den Räumen der Maschinenfabrik AG in der Parzellenstraße 93 und gleichzeitig am Ostrower Damm 11.
- Am 01.01. schreiben die Stadtverordneten die Stelle des 1. Bürgermeisters aus. Bereits am 12.01. wird Dr. Karl Mayer von ihnen gewählt. Drei Monate später, am 12.04., führt der Landrat von Funke ihn in sein Amt ein, und am 16.04. wird der seit 1849 als Oberbürgermeister wirkende Leopold Jahr in den Ruhestand treten. Dr. Mayer wird zwölf Jahre in dieser Funktion tätig sein, ihm folgt 1892 Paul Werner.
- Am 30.04. übernimmt Hugo Hensel die Löwenapotheke. Am 07.05. besichtigt der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm die Cottbuser Garnison.
- Am 01.09. beschließt das Stadtparlament die Aufhebung der katholischen Schule als Privatschule. Dieses Vorhaben wird zunächst jedoch durch die Regierung abgelehnt.
- Der 7. Brandenburgische Städtetag findet am 20.09. in Cottbus statt.
- Der Apotheker Ernst Julius Manno übergibt am 29.09. die Amtsgeschäfte als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung an den Rechtsanwalt Frommer. Bei der Volkszählung am 01.10. werden in Cottbus 25.590 Einwohner gezählt. Die Stadt Cottbus erhält nun den Anspruch auf einen selbstständigen Stadtkreis.
- Am 28.10. beenden die Cottbuser Droschkenkutscher einen dreimonatigen Streik, nachdem die Stadtverordneten einen neuen Tarif beschlossen. Dieser wird in der am selben Tag erlassenen „Polizei-Ordnung das Droschken- und Dienstleistungswesen der Stadt Cottbus betreffend“ festgeschrieben.
- Am 30.11. wird der Obstmarkt vom Neumarkt auf den Marktplatz und den Oberkirchplatz verlegt.
- Der Bürgermeister der Stadt Cottbus Dr. Mayer beantwortet eine ihm zugegangene Petition betreffs „Einschränkung des Einflusses der Juden“ am 05.12. abschlägig.
1930
- Das Gemeindehaus in Ströbitz wird als Klinkerbau errichtet. Die Fassade lehnt sich in der Architektur an den Bauhausstil an. Von Anfang diente dieses 1931 fertig gestellte Gebäude auch für die Gottesdienste.
- Das bisher als Mittelschule genutzte Gebäude in der Sandower Straße 19 wird endgültig von der Handelsschule übernommen.
- In diesem Jahr beginnt die Sanierung der Stadtmauerhäuser mit dem Abriß des alten Polizeigefängnisses, das auch als „Stockhaus“ bei den Cottbusern bekannt war. In den folgenden neun Jahren wird die gesamte Stadtmauer saniert und manches Gebäude erneuert.
- Der Cottbuser Kommunist Albert Förster wird von etwa 11.000 Arbeitslosen zum Vorsitzenden des Erwerbslosen-Ausschusses gewählt. Er soll ihre Interessen bei der Spruchkammer des Arbeitsamtes Cottbus vertreten. Geboren wurde er in Sandow 1888, seit 1906 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und seit 1930 der KPD. 1933 schloß er sich der Widerstandsgruppe von Willy Jannasch an, wurde 1936 verhaftet und verurteilt. Zwischen 1945 und 1947 war er Chef der Polizei im Kreis Cottbus. Er starb 1958 in Cottbus.
- In Cottbus wird die Schule in der späteren August-Bebel-Straße (heute Bauhausschule) im Stil des Bauhauses errichtet.
- Auf der Spreewaldbahn wird der Bahnpostverkehr eingestellt.
- Das so genannte „Tiegelgrundstück“ wird erworben. Bereits 1927 war der Bauverein für die neue katholische Kirche gegründet worden, die Einweihung erfolgte am 10.07.1934 als „St. Maria Friedenskönigin“.
- Im Städtischen Krankenhaus wird bis 1931 ein Erweiterungsbau errichtet. Verantwortlich hierfür zeichnete das Büro des Cottbuser Architekten Rudolf Stiefler.
- Hochwasser überflutet die Stadt.
- Am 07.01. erleben die Sielower zwei Brandstiftungen. Erneut vernichtet ein Feuer zwei Gebäude in Sielow am 21.03.
- Der Cottbuser Fernsprechverkehr wird am 15.02. auf Selbstwahl umgestellt.
- Am 18.05. stirbt Richard Kühnau. Der Sagenforscher wurde am 16.02.1858 in Branitz geboren. Zwischen 1901 und 1913 gab er die „Schlesischen Sagen“ in 5 Bänden heraus, 1926 publizierte er die „Breslauer Sagen“, und ein Jahr später veröffentlichte er „Sagen der Grafschaft Glatz“.
- Am 19.05.1930 wird die Pädagogische Akademie eröffnet, sie wird bis 1932 unterhalten.
- Im Juni entsteht im Damenkonfektionslager des Kaufhauses Schocken in der Spremberger Straße ein Brand. Durch das schnelle Eingreifen der Cottbuser Feuerwehr kann ein Ausbreiten des Feuers verhindert werden.
- Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ erscheint am 10.06. gegen 10.00 Uhr in 300 Metern Höhe über der Stadt. Es fährt zunächst in östlicher Richtung und dreht über dem Spremberger Turm in Richtung Madlow ab.
- Anläßlich des 31. Brandenburgischen Feuerwehrtags in Cottbus wird das neue Gebäude der Feuerwache in der Ewald-Haase-Straße übergeben. Im Jahr 1930 stirbt der Ehrenbürger der Stadt Ewald Haase. Geboren am 08.05.1849 in Cottbus, war der Handschuhmacher seit 1871 Mitglied der Turnerfeuerwehr und übernahm 1901 deren Leitung. Zwischen 1909 und 1928 war er Branddirektor und seit 1902 auch Stadtverordneter. Ihm zu Ehren wurde die Straße an der neuen Feuerwehr benannt.
- Am 19.07. stirbt Fritz Schmidt in Cottbus. Der Archivar, Museumsleiter und Regionalhistoriker wurde am 19.04.1861 in Erxleben geboren und 1887 als Lehrer an die Cottbuser Mädchen-Mittelschule berufen, an der er bis zu seiner Pensionierung 1919 tätig war. 1905 war er an der Gründung des “Heimatvereins Cottbus“ beteiligt und seit 1915 als ehrenamtlicher Stadtarchivar tätig. 1919 übernahm er diese Arbeit hautamtlich, wird zugleich Leiter der Städtischen Verwaltungsbibliothek. 1925 übernahm er auch die Leitung des Städtischen Museums. In mehr als 70 Darstellungen widmete er sich der Stadt- und Regionalgeschichte und gilt noch heute als wichtige Quelle der regionalen Forschung.
- Am 15.08. stirbt in Cottbus der Intendant und Bühnenautor Ludwig Spannuth-Bodenstedt. Geboren wurde er am 07.07.1880. Zwischen 1925 und 1927 war er Direktor des Cottbuser Stadttheaters. Unter dem Pseudonym Paul Herford veröffentlichte er auch zahlreiche Schauspiele, so u. a. 1898 „Dezemberstürme“, 1902 „Draußen im Leben“ oder 1905 „Das träumende Land“.
- Am 02.11. muß die Feuerwehr in Willmersdorf einen Brand löschen, gleichzeitig brennt es auch in Saspow – wieder wird Brandstiftung vermutet.
- Der „Verein Arbeitsstätte“ erwirbt das Gebäude in der Mühlenstraße 31 und richtet hier ein „Hospiz und Herberge zur Heimat“ ein. Benannt wurde es nach Johann Heinrich Wichern als „Wichernhaus“. Johann Heinrich Wichern lebte zwischen 1808 und 1881 und gilt als Begründer der „Inneren Mission“ der evangelischen Kirche.
- In der Berliner Straße 118/119 wird die „Schreibersche Orchesterschule für die Aus- und Weiterbildung von Orchestermusikern betrieben. Am 22.12. wird Günter Friedrich in Dresden geboren. Nach seiner Lehre als Gebrauchswerber studierte er zwischen 1950 und 1955 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Zwischen 1956 und 1959 lebte und arbeitete er in Schwarze Pumpe, danach wohnte er in Cottbus und Klöden (Kreis Jessen). Er war Bezirksvorsitzender des Verbandes Bildender Künstler und schuf zahlreiche auch kritische Porträts und Landschaften. Günter Friedrich starb am 22.05.1986 in Cottbus.
1955
- In der Stadt leben 64.508 Einwohner.
- In Cottbus wird ein Stabsmusikkorps der Luftstreitkräfte gegründet.
- Der 1883 geborene sorbisch/wendische Maler Carlo Noack reist in diesem Jahr aus der DDR aus. Er war ab 1910 als Zeichenlehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Cottbus tätig und 1916 Gründer und erster Vorsitzendes des hiesigen Kunstvereins. Am 24.04.1959 stirbt er in Hannover.
- Vor dem Sozialamt in der Thiemstraße wird die Plastik „Krankenschwester mit Kind“ der Dorothea von Philipsborn aufgestellt. Die Künstlerin wurde am 20.04.1894 in Strehlitz (Kreis Schweidnitz) geboren und erhielt seit 1910 eine künstlerische Ausbildung. Seit 1921 war sie Mitglied der „Vereinigung Schlesischer Künstlerinnen“ und seit 1922 arbeitete sie als Bildhauerin. 1945 wurde sie aus Strehlitz vertrieben und ließ sich in Trebendorf bei Weißwasser nieder. 1964 erhielt sie den Carl-Blechen-Preis. Sie starb nach langer Krankheit am 31.08.1971.
- In diesem Jahr rehabilitiert das Oberste Gericht der UdSSR das Gerichtsurteil gegen den Cottbuser Kommunisten Willy Budich aus dem Jahr 1938. Er war am 16.04.1890 in Cottbus geboren worden und 1918 Mitbegründer des Spartakusbundes sowie der KPD und Leiter des Roten Soldatenbundes. Als Mitglied des Vollzugsrates der Bayrischen Räterepublik in München wurde er verhaftet und in Berlin eingekerkert. Ihm gelang die organisierte Flucht nach Sowjetrußland und dort beteiligte er sich an den Kämpfen der Roten Armee gegen Interventionstruppen 1921. Nach Deutschland kehrte er illegal 1922 zurück, wurde wegen Hochverrats erneut gesucht. 1929 war er Redakteur der „Roten Fahne“ und 1932 Reichstagsabgeordneter der KPD. Bei einem Tumult im Reichstag wurde er verletzt, anschließend 1933 in einem SA-Sturmlokal zum Krüppel geschlagen. Er floh in die Sowjetunion und wurde 1936 unter der falschen Beschuldigung, mit der Gestapo zusammenzuarbeiten, verhaftet. Am 22.03.1938 wurde er zum Tode verurteilt und am gleichen Tag hingerichtet.
- Die Tuchfabrik Cottbus eröffnet eine Kinderkrippe.
- Nachdem im Sommer 1954 die Pioniereisenbahn erstmalig fuhr, erfolgt der weitere Ausbau der Schmalspurbahn. Am Bahnhof Zoo wird ein ausgedienter HO-Kiosk als Verkaufsraum für die Fahrkarten und zur Unterbringung der Signaltechnik errichtet und die Strecke auf insgesamt 1,1 km erweitert. Die verwendete Sicherungstechnik stammt von der Spreewaldbahn aus Straupitz.
- In der Bahnhofstraße 15, der Burgbraun-Villa, wird der „Carl-Blechen-Club“ gegründet. Ihm gehören damals etwa 200 Mitglieder an.
- In einer Ausstellung im Schloß Branitz wird auch das Gemälde „Das Heidelberger Schloß“ von Carl Blechen gezeigt. Im Anschluß an die Ausstellung wird dieses Kunstwerk restauriert.
- In Cottbus wird die „Medizinische Gesellschaft der Bezirke Cottbus und Frankfurt/Oder, Sektion Ost-Brandenburg der Gesellschaft für klinische Medizin“ gegründet.
- Das Stellwerk B 23, 1902 als „Druckluftstellwerk“ errichtet und betrieben, wird umgebaut.
- 1955 verläßt Gustav Hermann, bis 1945 Leiter des Heimatmuseums an der Oberkirche, die Stadt Cottbus und geht nach Göttingen.
- Am 25.01. beginnen die ersten Vorbereitungsstunden für die Jugendweihe in Cottbus.
- Das größte Säuglingsheim in der DDR, umgebaut aus dem einstigen Garnisionslazarett, wird am 08.03. übergeben.
- In Anwesenheit des Ministers für Post- und Fernmeldewesen wird am 30.04. der Grundstein für das neue Postgebäude gelegt. Zuvor erfolgte der Abriss des im Krieg beschädigten Hotels „Weißes Roß“.
- Am 5. 6. wird der Altarraum der 1945 ausgebrannten Oberkirche wieder geweiht. Auch eine neue Orgel mit 12 Registern von der Orgelfirma Jehmlich wird eingebaut.
- Am 16.05. starb Gertrud Kohli-Herzog in Landsberg/Lech. Die Malerin wurde am 20.12.1889 in Wilhelmswalde bei Danzig geboren. Seit 1912 ist sie als Zeichen- und Turnlehrerin in Cottbus tätig. Nach ihrer Heirat lebte sie noch bis 1934 als freischaffende Künstlerin in Cottbus, sie beteiligte sich u. a. 1928 an der Ausstellung „Unsere Heimat im Bild“ in der Halle am Cottbuser Viehmarkt. 1943 zog sie nach Friedrichshagen, anschließend auf Grund der Bombenangriffe nach Bayern.
- Am 16.07. wird durch den Werkdirektor Rothe das neue Lehrlingswohnheim des RAW in Betrieb genommen.
- Unter dem Motte „Grünen und Blühen an der Spree“ findet vom 20. bis zum 28.08. eine Blumen- und Gartenausstellung in Cottbus statt. Das Ausstellungsgelände entlang der Spree umfaßt ca. sieben Hektar.
- Am 17.09. strahlt der Sender Cottbus bei Radio DDR seine erste Übertragung aus. Hervorgegangen ist diese Sendestation aus dem Stadtfunk und der Redaktion Cottbus des Landesrundfunks.
- Im Oktober erfolgt die Grundsteinlegung für die Gaststätte „Stadt Cottbus“. Auf den Grundstücken in der Spremberger Straße 27 bis 29 wird ein Haus mit 12 Wohnungen und Geschäften und dem Gaststättenkomplex im Untergeschoß erbaut und damit eine Kriegsruine beseitigt. Verantwortlich für die Neugestaltung des Bereiches des ehemaligen Kaufhauses Waldschmidt in der Sprem war der Architekt Flemming vom VEB Cottbus-Projekt.
- Am 01.10. werden die Gebäude Ostrower Damm 11/11a von der Tuchfabrik Cottbus an die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) übergeben.
1980
- In diesem Jahr wird die 30.000 Neubauwohnung in Sandow übergeben.
- Nach den Planungen für die Stadt Cottbus sollten hier zukünftig etwa 145.000 Menschen leben.
- In der Töpferstraße werden die letzten Wiekhäuser an der Stadtmauer, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammten, abgebrochen. Damit wird mit der Neugestaltung der Cottbuser Innenstadt begonnen. Das alte Konsum-Kaufhaus in der Spremberger Straße, einst als Schocken-Kaufhaus den Cottbusern vertraut, wird abgerissen. Erhalten bleibt lediglich ein Seitenflügel zum Schloßkirchplatz. Auch das Gebäude „Topfmarkt Nummer 4“ wird abgerissen,. einstige Wohnung des Cottbuser Künstlers Schmalfuß und zeitweiliger Wohnort von Ludwig Leichhardt.
- Das Arbeitertheater des Cottbuser Textilkombinates erhält bei den 18. Arbeiterfestspielen in Rostock für die Inszenierung „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ die zweite Goldmedaille.
- In der Jessener Straße wird die neue Wendeschleife der Straßenbahn in Betrieb genommen.
- Mit der „Kinder- und Jugendspartakiade“ wird das „Max-Reimann-Stadion“ eingeweiht. Insgesamt 25.000 Zuschauer finden hier Platz.
- An den Olympischen Sommerspielen in Moskau nehmen zahlreiche Cottbuser Sportler teil. Volker Winkler belegt zusammen mit Gerald Mortag, Uwe Unterwalder und Matthias Wiegand den 2. Platz in der Vierermannschaft auf der Radrennbahn. Auf der Straße gewinnen Hans-Joachim Hartnick und Bernd Drogan ebenfalls in der Mannschaft die Silbermedaille. Lutz Heßlich gewinnt im Sprint alle drei Läufe gegen den Franzosen Xavier Cahard und holt damit die Goldmedaille. Mit 1.91 Meter belegt Rosemarie Witschas, geborene Ackermann, den 4. Platz. Sie hatte am 26.08.1977 als erste Frau die 2,00 Meter übersprungen.
- Im März wird die Apotheke im Krankenhaus durch die Übernahme neuer Räumlichkeiten erweitert. Am 15.06. eröffnet Bischof Forck die Oberkirche nach umfangreichen Sanierungen.
- Im Textilkombinat Cottbus wird am 10.10. eine neue Großküche für die Kinder- und Schulspeisung in Betrieb genommen,. Insgesamt 30 Schulen werden von hier versorgt.
- Am 16.10. erhält der sorbische Künstler Fritz Lattke den Kunstpreis der Domowina. Er wurde am 07.02.1895 in Neuendorf geboren, besuchte 1909 die Berliner Kunstgewerbeschule und war vermutlich um 1912 als Illustrator für den Cottbuser Anzeiger tätig. 1922 studierte er an der Weimarer Kunstakademie und gehörte 1923 zu den Mitbegründern der „Vereinigung sorbischer Künstler“. Neben zahlreichen Gemälden schuf er 1928/29 u. a. Illustrationen zu den Werken des sorbisch/wendischen Dichters Mato Kossyk. Von Lattke stammten auch die „Kalendariumsbilder“ in den Kreiskalendern „Cottbus, Calau, Spremberg“ der 20er Jahre. Fritz Lattke starb am 09.11.1980 in Weimar.