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Zielgerichtete Wirkung trotz weniger Geld – neue Ansätze für Familien- und Jugendförderung in Cottbus/Chóśebuz

Die Jugend- und Familienförderung in Cottbus/Chóśebuz soll schneller wirksam und dafür neu strukturiert werden. Ziel ist es, durch zügiger wirkende Ansätze so genannte Interventionen – beispielsweise Inobhutnahmen nach Kindeswohlgefährdungen als letztes Mittel und oft darauf folgende Hilfen zur Erziehung – zu minimieren. Daher soll der präventive Charakter der Jugend- und Familienförderung gestärkt und trotz anstehender Sparzwänge im städtischen Haushalt gesichert werden. Dieser auf mehrere Jahre angelegte Prozess wird nun mit dem Haushalt für 2026 sowie die folgende Jahre in Gang gesetzt.


Oberbürgermeister Tobias Schick: „Wir starten einen Paradigmenwechsel. In dieser komplexen Thematik dreht sich vieles ums Geld sowie um die jeweiligen so genannten Produkte im Haushalt. Wir wollen wieder stärker die betroffenen Menschen sehen und frühzeitig ansetzen können, wenn es Probleme gibt. Wir haben leider auch Angebote, mit denen wir Kinder und Jugendliche und besonders Familien nicht mehr erreichen. Das Kind soll jedoch nicht erst in den Brunnen fallen. Das ist nicht nur besser für ein Kind, sondern auch preiswerter für die Gesellschaft insgesamt, wenn wir es nicht mühsam wieder herausholen müssen.“


Aktuell muss die Stadt Cottbus/Chóśebuz pro Jahr ca. 45 Millionen Euro für Hilfen zur Erziehung aufbringen. Das sind Pflichtleistungen, die von der Kommune zu tragen sind. Diese Kosten sind in den zurückliegenden Jahren immens gestiegen. Mit einem umfassenden Angebot präventiver Ansätze und einer ausgeweiteten Familienförderung soll verhindert werden, dass familiäre Krisen zu weiter explodierenden Kosten führen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Kinder aus Familien genommen werden und untergebracht werden müssen, um ihre Entwicklung und das Kindeswohl zu gewährleisten.

Ein Teil des Geldes soll trotz haushalterscher Zwänge durch Umschichtungen früher eingesetzt und so wirksam werden. Ziel ist es dabei, die Abläufe und Strukturen im Jugendamt umzubauen. Durch den neuen Ansatz sollen unvermeidliche Einsparungen im kommunalen Haushalt abgefedert werden. Die Angebote neben der Jugend- und Familienförderung sollen gerade in ihrem präventiven Charakter neu ausgerichtet und aufeinander abgestimmt werden. Das bedeutet, dass Kürzungen zwar nicht vom Tisch sind, den betroffenen Trägern jedoch Brücken gebaut werden, um in der kommenden Zeit ihre Angebote zu qualifizieren. Zum einen wird ein deutlich stärkerer Schwerpunkt auf frühzeitige Prävention gelegt. Zum anderen werden zusätzliche Fördermöglichkeiten „angezapft“, die zu den Trägerangeboten passen.


Insgesamt sind durch die Neuordnung noch immer 420.000 Euro für Maßnahmen bei Trägern möglich. In der Jugend- und Familienförderung soll dabei das Prinzip der Subsidiarität und die Anpassung der Angebote an die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen weiterhin beachtet werden. Darüber hinaus ist die Stadtverwaltung im engen Austausch mit dem Innenministerium, um die Migrationssozialarbeit umfassender und am Bedarf orientiert zu finanzieren als bisher geplant. Diese Gelder sollen dann ebenfalls in die Jugend- und Familienförderung fließen.


Intern werden haushalterisch so genannte Produktkonten neu geordnet. Damit wird beispielsweise die Schulsozialarbeit nicht mehr aus dem Konto Jugendförderung bezahlt. Sie bleibt aber im gewohnten Umfang erhalten. Derzeit gibt es für die 21 Schulen 25 direkt bei der Stadt angestellte Schulsozialarbeiter sowie sechs Stellen bei freien Trägern. Der Status quo soll bis Ende des Schuljahres 2025/2026 erhalten bleiben. Dann liegt die Teilfachplanung für diesen Bereich vor.


In Cottbus/Chóśebuz gibt es außerdem aktuell 11 selbstverwaltete Jugendklubs, die durch die „Engagierte Jugend Sandow“ für Sandow oder durch die Sozialarbeit im Fachbereich Jugend betreut werden. Zuschuss jährlich pro Jugendklub ca. 1.000 Euro sowie Bereitstellung der Klubs/Betriebskosten (siehe Übersicht). Abgesichert werden zudem die Jugendverbandsarbeit im Sport und die institutionelle Förderung zur zusätzlichen Ferien- und Freizeitbetreuung mit pädagogischen Angeboten für die gesamt Stadt.

Selbstverwaltete Jugendclubs neben dem „Sandow Peer“:

JugendtreffBeginn/Ende der JugendarbeitAktivitäten
Dissenchen1993 - heuteZampern, Fastnacht, Frühjahresputz, Maibaum aufstellen, Sportfest, Sommerfest, Halloweenparty, Weihnachtsfeier
Schlichow2003 - heuteFastnacht, Zampern, Eieressen, Trachtenumzug, Oster- und Herbstbasteln, Osterfeuer, Maibaum aufstellen, Ausflüge, Frühjahresputz, Dorf- und Sportfest, Volleyballturnier, Weihnachtsmarkt
Skadow2003 - heuteMaskenball, Zampern, Fastnachtsumzug und -tanz, Hahnrupfen, Volleyballturnier, Dorffest, Halloweenparty, Weihnachtssingen, Grillveranstaltungen im Jugendtreff
Willmersdorf1995 - heuteZampern, Fastnacht, Osterfeuer, Maibaum aufstellen, Erntefest, Sportfest, Ostseesportspiele, Grillabende, Ausflüge der Jugend, Weihnachtsfeier
Merzdorf2003 - heuteNeujahresempfang, Zampern, Fastnacht, Osterempfang, Sommerfest, Oldtimertreffen (Unterstützung), Erntefest, Weihnachtsfeier
Ströbitz2005 - heuteZampern, Fastnacht, Osterfeuer, Maibaum setzen, Erntefest, Frühjahresputz, enge Zusammenarbeit mit Bürgerverein Ströbitz e. V.
Gallinchen1995 - heuteZampern, Frühjahresputz, Osterfeuer, Tanz in den Mai, Oktoberfest, Reit- und Springturnier, Adventsmarkt
Sielow2000 - heuteFastnacht, Zampern, Osterfeuer, Maibaum aufstellen, Superkokot, Volleyballturnier, Domowina-Cup, fortlaufende Renovierung Clubgebäude
Döbbrick2000 - heuteUnterstützung Männerzampern, Zampern der Jugend, Eieressen, Jugendfastnacht, Osterfeuer, Heimatfest, Maibaum aufstellen, Volleyball-/Fußballturnier der Domowina, Erntefest, Superkokot, Weihnachtsfeier
Kahren2003 - heuteZampern, Fastnachtstanz, Ostereier suchen und Osterfeuer, Tanz in den Mai, Volleyballturnier, Sommerfest, Arbeitseinsätze, Halloween-Party, Weihnachtsfeier