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Hilfe und Unterstützung für junge Menschen in Cottbus -„Die Fähre“: Steigt ein, wir kommen gemeinsam ans Ziel.

Das ESF Plus-Programm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ stellt junge Menschen in prekären Lebenslagen in den Fokus und unterstützt Kommunen dabei, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Unterstützungsbedarf an der Schwelle zur Selbstständigkeit zu initiieren. Die Angebote richten sich an junge Menschen zwischen 14 und 26 Jahren, insbesondere an „Careleaver“. Das sind junge Menschen, die in stationären Erziehungshilfen leben und sich im Übergang in ein eigenständiges Leben befinden oder bereits nicht mehr im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe betreut werden. Mit einer Gesetzesänderung im Jahr 2021 wurde berücksichtigt, dass junge Menschen, auch wenn sie ein Hilfesystem erfolgreich verlassen haben, auch danach noch einen Anspruch auf Beratung und Unterstützung haben.

Das Angebot richtet sich darüber hinaus an junge Menschen, die sich in problematischen Lebenslagen befinden und bisher keine institutionellen Unterstützungs- und Hilfsangebote annehmen konnten oder wollten.

Jugendliche und junge Erwachsene in Wohnungsnotlagen werden inzwischen als eigenständige und besonders sensible Zielgruppe erkannt. Der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung für das Jahr 2024 weist etwa 35.200 untergebrachte Wohnungslose zwischen 18 und 25 Jahren sowie rund 140.600 unter 18 Jahren auf. Hinzu kommen etwa 18.200 junge Menschen unter 25 Jahren bundesweit, die wohnungslos ohne Unterkunft oder verdeckt wohnungslos sind. Entsprechende Daten für die Situation in der Stadt Cottbus/Chóśebuz sind insbesondere aufgrund der Spezifika verdeckter Wohnungslosigkeit nicht valide zu generieren. Klar ist, der Übergang aus stationären Erziehungshilfen, aber auch aus prekären Wohnsituationen in den Herkunftsfamilien, wird aufgrund fehlender und auch diskriminierender Zugänge in den Wohnungsmarkt zunehmend schwieriger. „Junges Wohnen“ steht in unserer Universitätsstadt zunehmend vor Herausforderungen.

Ein Baustein zur Ergänzung des bestehenden Netzwerks zur Unterstützung junger Menschen an der Schwelle zur Selbstständigkeit ist das Projekt „Die Fähre“. Mindestens bis zum 31.12.2027 sind zwei sozialpädagogische Fachkräfte Ansprechpersonen und ermöglichen individuelle Beratung und Begleitung für junge Menschen mit unterschiedlichen und oft vielfältigen Problemlagen.

Die Projektmitarbeitenden suchen junge Menschen dort auf, wo sie sich wohl fühlen und ins Gespräch kommen wollen – egal ob im Jugendclub oder Park. Sie sind regelmäßig in den Räumen der Stadtteilmanagements in Sandow, Sachsendorf und Neu-Schmellwitz anzutreffen und in den sozialen Medien präsent. Termine werden telefonisch, per Mail oder Nachricht vereinbart.

Auch in den Projekträumen in der Lutherstraße 9 sind Gespräche möglich. Neben kurzfristigen Beratungen und Hilfen, z. B. bei alltäglichen Fragestellungen oder bei der Ausbildungs- oder Wohnungssuche sind auch längere Begleitungen von Jugendlichen und jungen Erwachsene mit intensiverem Unterstützungsbedarf beispielsweise in persönlichen Krisensituationen möglich. Die Entscheidung liegt beim jungen Menschen selbst. Das Projekt ist ein Stützpunkt der Jugendberufsagentur Cottbus.

Fachkräfte, die junge Menschen im Alter von 14-26 Jahren begleiten, Angehörige oder die jungen Menschen selbst können sich telefonisch unter 0155/66062911 oder 0151/50707620 bei den Projektmitarbeitenden melden, wenn sie Beratung und Begleitung auf dem Weg in die Selbständigkeit benötigen.

Weitere Informationen zum Projekt „Die Fähre“ lassen sich auf der Homepage des Trägers finden (www.jhcb.de) oder auf Instagram (diefaehrecottbus).

Das Projekt „Die Fähre“ wird im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Finanzierung wird durch Eigenmittel der Stadt Cottbus/Chóśebuz ergänzt.